Erster Bundesweiter Warntag

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Erster Bundesweiter Warntag

Veröffentlicht am 09.09.2020

Die frühzeitige Warnung und schnelle Information der Bevölkerung bei Gefahren, sowie die entsprechenden Handlungsempfehlungen sind wichtige Aufgaben der Gefahrenabwehr.

Die zunehmende Anzahl an Naturkatastrophen (z. B. Hitzewellen 2018 und 2019, Starkregenereignisse, Hochwasser) und andere Bedrohungslagen wie Terroranschläge (z. B. Halle 2019, Hanau 2020) und aktuell die Corona-Pandemie, aber auch Brände, Bombenfunde, Trinkwasserverunreinigungen oder andere Gefahrenlage haben den Stellenwert des Warnsystems erhöht. Damit Warnungen effektiv sind, ist es notwendig, Wissen zu vermitteln und Strukturen zu erklären. Hintergrund ist die Erkenntnis, dass Warnungen umso eher akzeptiert werden, je besser der betroffenen Bevölkerung das System und dessen Akteure bekannt sind.

Es hat sich gezeigt, dass Menschen in Krisensituationen vor allem auf Bekanntes und bereits Erlerntes zurückgreifen. Für eine effektive Warnung ist es deshalb sinnvoll, wenn Warnungen über bekannte und vertraute Kanäle übermittelt werden und so eine höhere Akzeptanz erfahren. Um sicherzustellen, dass sich die Bürgerinnen und Bürger mit der Warnung in Notlagen auskennen und wissen, was nach einer Warnung zu tun ist, soll dieser Tag zukünftig jährlich, am zweiten Donnerstag im September stattfinden.

Als Feuerwehr empfehlen wir, sich mit den gängigen Warnmitteln vertraut zu machen. Besitzer eines Smartphones sollten eine Warnapp (z. B. NINA) installiert haben. Hierüber können die Behörden die Bevölkerung über jede Gefahrenlage in Echtzeit warnen und Verhaltens- und Sicherheitshinweise, sowie Handlungsempfehlungen geben. Beispielsweise über Gefahren durch Rauch in Folge eines Brandes oder auch Informationen zur aktuellen Pandemiesituation. Der Download der Warnapps ist kostenlos. Die Apps werden über das Modulare Warnsystem (MoWas) gesteuert, über welches jede Behörde entsprechende Warnungen aussenden kann. Auch die Rundfunkanstalten (Radio- und Fernsehsender), Internetplattformen, Anzeigetafeln an Bahnhöfen, etc. können über das MoWas angesteuert werden.

Zusätzlich zu allgemeinen Warnmöglichkeiten (NINA, Radio- und Fernsehmitteilungen, …) nutzen wir für die Information der Bevölkerung in St. Georgen die Facebookseiten und Websites der Feuerwehr und der Stadtverwaltung, sowie die BürgerApp „Crossiety“. In der Einsatzleitung, die im Rahmen von größeren Schadensereignissen einberufen wird, beschäftigt sich ein Mitarbeiter mit der Information der Bevölkerung und sorgt für Bereitstellung von aktuellen Informationen, Hinweisen und Handlungsempfehlungen. Weiterhin gibt es in so einem Fall regelmäßigen Austausch zwischen der Feuerwehr und der Stadtverwaltung, so dass die Informationen gezielt und in gleicher Qualität bei den Bürgern ankommen.

Für zukünftige Ereignisse wird derzeit die Möglichkeit der Warnung und Information über Pushnachrichten in der Bürgerapp „Crossiety“ geprüft.

Bereits bei den beiden großen Stürmen zu Beginn des Jahres konnten wir so die Bevölkerung über die Gefahrenlage, Straßensperrungen und Einschränkungen des öffentlichen Lebens informieren. Auch in der ersten, akuten Phase der Coronapandemie hat sich die Information der Bevölkerung über die Social-Media-Kanäle, den Dorfplatz der Bürgerapp „Crossiety“ und die Websites der Stadtverwaltung und der Feuerwehr bewährt.

Leider haben wir derzeit keine Möglichkeit, die Bevölkerung über Sirenen zu warnen. Der Bund hat nach dem Ende des Kalten Krieges seine bis dato für Zwecke des Zivilschutzes vorgehaltenen Sirenen in den 1990er Jahren abgegeben und die weitere Nutzung den Gemeinden überlassen. In St. Georgen wurden sie im Zuge der Modernisierung der Feuerwehralarmierung, Anfang der 2000er Jahre, außer Betrieb genommen. Bei Ausfall der modernen Kommunikationsmittel, beispielsweise bei flächendeckendem Ausfall der Strom- oder Telekommunikationseinrichtungen, besteht die Möglichkeit, über Fahrzeuge der Feuerwehr und der Polizei, die mit Lautsprechern ausgestattet sind, eine Warnung der Bevölkerung vorzunehmen.

Bürgerinformation des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe

Offizielle Informationsseite des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe

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